Vitalstoffreiche Vollwerternährung
Sensibilisiert durch meine Ausbildung als Gesundheitsberaterin sehe ich täglich die Nöte meiner Schülerinnen und Schüler. Sie verzehren überwiegend industriell hergestellte Nahrungsmittel und sind im jungen Alter bereits mit Karies - seit neuestem auch mit Kreidezähnen - Übergewicht, Konzentrationsschwierigkeiten, Antriebslosigkeit oder Hyperaktivität konfrontiert.
Warum gab es früher nicht so viele übergewichtige Menschen? Warum hatten die Menschen gerade Kieferbögen auch ohne Zahnregulierung?
Die Antwort liegt in der sich geänderten Ernährungsform. Früher ernährten sich die Menschen überwiegend mit einer einfachen Hausmannskost. Fleisch gab es nur in Ausnahmefällen. Industriell gefertigte Nahrung kannte man nicht. Es wurde gegessen, was der eigene Garten hergab oder der benachbarte Bauer anbaute und verkaufte. Die sog. Zivilisationskrankheiten entstanden erst durch die Industrienahrung, besonders durch den hohen Zuckerverzehr, die Auszugsmehle, Industrieöle und -fette.
Dr. Max Otto Bruker (1909-2001) hat in seiner langjährigen Praxis schnell erkannt, dass seine Behandlung nur zu einer Heilbehandlung werden kann, wenn er die Ernährung seiner Patienten und Patientinnen mitbetrachtet und diese umstellt. Er prägte seine Ernährungsform mit dem Begriff „vitalstoffreiche Vollwertkost“.
Wildkräuter
Ich frage mich schon lange, was denn da alles vor meiner Haustür wächst - von mir völlig unbeachtet, und doch mit dem Potenzial mich nachhaltig zu stärken!
Anstatt die Wildkräuter als Unkraut zu verkennen und gar zu bekämpfen, gilt es, ihren eigentlichen Wert neu zu entdecken!
Gespickt mit wertvollen Vitalstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, dazu noch in weit höheren Mengen als in unseren kultivierten Pflanzen, sind sie die ideale "Nahrungsergänzung" - kompromisslos regional und saisonal!
Ein paar grundlegende Dinge gibt es bei der vitalstoffreichen Vollwertkost zu beachten:
4 „DOs“: Speisen, die täglich gegessen werden sollten:
Keimfähiges Getreide
z.B. ein Frischkorngericht
Backwaren
aus frisch gemahlenem Vollkornmehl, z.B. Vollkornbrot
Frischkost
aus rohem Gemüse
und rohem Obst
Naturbelassene Fette
z.B. Butter, Sahne und unraffinierte kaltgepresste Öle
3 „DON’Ts“: Nahrungsmittel, die gemieden werden sollten:
Alle Fabrikzuckerarten
Auszugsmehle
z.B. in gekauften Broten und Nudeln enthalten
Fabrikfette
z.B. Margarinen sowie
raffinierte Öle
Wer seine Ernährungsgewohnheiten nach diesen DOs und DON’Ts gestaltet, setzt eine gute Grundlage für eine gesundheitsfördernde Lebensweise. Darüber hinaus können individuell Besonderheiten beachtet werden, z.B. sorgen Säfte und gekochtes Obst oft für Unverträglichkeit der Vollwertkost, besonders bei Leber-, Gallen-, Magen- und Darmempfindlichen. Bei Allergien ist es ratsam den Konsum von Produkten mit hohem tierischen Eiweißgehalt zu reduzieren.
Ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten
Man kann davon ausgehen, dass 70 – 80 % der Erkrankungen von einer falschen Ernährung herrühren. Zu den sogenannten ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten gehören:
Zähne:
Der Gebissverfall, die Zahnkaries, die Parodontose und Zahnfehlstellungen. Letztere als Folge der Ernährungsfehler der vorigen Generationen.
Rheuma:
Die Erkrankungen des Bewegungsapparates, die sog. rheumatischen Erkrankungen, die Arthrose, und Arthritis, die Wirbelsäulen- und Bandscheibenschäden.
Stoffwechsel:
Alle Stoffwechselkrankheiten wie Fettsucht, Zuckerkrankheit, Leberschäden, Gallensteine, Nierenstein, Gicht usw.
Verdauung:
Die meisten Erkrankungen der Verdauungsorgane wie Stuhlverstopfung, Leber-Gallenblasen-, Bauchspeicheldrüsen- sowie Dünn- & Dickdarm-erkrankungen, Verdauungs- & Fermentstörungen.
Gefäße:
Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall und Thrombosen.
Infekte:
Mangelnde Infektabwehr, die sich in immer wiederkehrenden Katarrhen und Entzündungen der Luftwege, den sog. Erkältungen, und in Nierenbecken- und Blasenentzündungen äußert.
Allergie:
Die meisten der sogenannten Allergien, Neurodermitis, Hautausschläge
Nervensystem:
Manch organische Erkrankung des Nervensystems wie z.B. Multiple Sklerose (MS)
Krebs:
Auch an der Entstehung des Krebses kann die Fehlernährung beteiligt sein.
Quelle: Dr. M. O. Bruker: „Unsere Nahrung – unser Schicksal“, 48. Auflage 2016, emu-Verlag, S. 43